Deine Fahrradreifen sind deine direkte Verbindung zum Boden. Sie geben dir direktes Feedback zum Untergrund und halten dich sicher in den Kurven. Der richtige Reifendruck beim E-Bike entscheidet dabei massgeblich über Fahrgefühl und Rollwiderstand.
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort – weder in bar noch in PSI. Faktoren wie Fahrstil, Gewicht, Reifenbreite und Witterung lassen die Richtwerte für den Luftdruck individuell ausfallen. Zu viel Druck mindert das Fahrgefühl, da du jeden kleinen Stein deutlich unter deinen Reifen spüren wirst. Zu wenig Druck kann hingegen zu einem höheren Verschleiss führen. Aber keine Sorge, die Suche nach dem richtigen Reifendruck am E-Bike ist zum Glück keine Raketenwissenschaft. Wir verraten dir, welche Faktoren du dabei beachten musst:
Den ersten Anhaltspunkt für den idealen Reifendruck verrät dir ein Blick auf die Reifenflanke. Hier findest du die genormte ETRTO-Reifengrösse deines Reifentyps und die dafür empfohlene minimale und maximale Luftdruckgrenze. Diese Angaben dienen dir als gute Ausgangswerte auf der Suche nach dem richtigen Luftdruck für dein E-Bike. Achte darauf, dass du immer innerhalb der vorgegebenen Werte bleibst. Sowohl zu wenig als auch zu viel Druck können den Reifen beschädigen.
Hier gilt die Regel: breitere Reifen brauchen weniger Luftdruck. Im Vergleich zu schmalen Rennradreifen werden E-Bike Trekkingreifen mit 37 bis 50 Millimeter Breite mit weniger Druck gefahren. Dies hat einen direkten Dämpfungseffekt für mehr Fahrkomfort. Unebenheiten der Fahrbahn werden besser ausgeglichen vom Fahrradreifen.
Der Luftdruck muss sich immer am Gesamtgewicht von Fahrer, Fahrrad und Gepäck orientieren. Der Fahrer macht dabei den grössten Teil des Systemgewichts aus. Es gilt: Je höher das Gewicht, desto höher der benötigte Reifendruck innerhalb der zugelassenen Werte deines Reifens. Schwere Fahrer müssen also grundsätzlich mehr Druck auf ihre Reifen geben als leichte. Aber auch zusätzliche Fahrradtaschen, ein Rucksack voller Einkäufe oder der Kindersitz müssen beim Nachjustieren des Luftdrucks bedacht werden. Ist der Reifenluftdruck zu niedrig für das Systemgewicht, leiden Fahrkomfort und Pannenanfälligkeit und letztendlich die Sicherheit.
Auf glattem Asphalt rollt ein Reifen mit höherem Druck deutlich besser. Anders aber auf Feldwegen und anderen unebenen Strassen: Zu viel Luftdruck im Reifen sorgt dafür, dass Unebenheiten im Untergrund nicht absorbiert werden können. Diese Stösse wirst du in deinen Handgelenken, Rücken und Nacken auf Dauer deutlich merken. Du solltest deinen Reifendruck also auch je nach Route anpassen. Welche Oberflächen werden dich auf deiner Tour erwarten? Weniger Asphalt bedeutet auch etwas weniger Luftdruck für mehr Fahrkomfort.
Bei Nässe soll der Reifen guten Grip geben. Reduziere den Luftdruck auf feuchtem Grund für mehr Bodenhaftung. Aber nicht zu viel! Vor allem im Vorderrad macht sich ein zu niedriger Luftdruck schnell bemerkbar. Schwammiges Lenkverhalten und fehlender Halt in der Kurve sind die Folge. Auch die Temperatur hat einen Einfluss auf den Reifendruck. Hohe Temperaturen erhöhen automatisch den Druck im Reifen. Checke sicherheitshalber den Luftdruck vor langen heissen Abfahrten.
Letztendlich ist die Suche nach dem richtigen Luftdruck auch eine Frage deines persönlichen Fahrstils. Im Rahmen der Richtwerte deines Reifens und deines Gewichts entscheidet auch dein persönlicher Anspruch an den Fahrkomfort über den Luftdruck. Auf deinen Touren wirst du schnell merken, welcher Luftdruck sich gut anfühlt und zu deinem Fahrstil passt. Wichtig ist: Du musst dich sicher fühlen.
Du hast gelernt, dass weniger Druck auf dem Reifen deinen Komfort erhöht. Allerdings ist hier weniger nicht immer mehr. Ein zu geringer Luftdruck beansprucht deine Karkasse und kann zu Rissen führen. Ausserdem verschleisst die Lauffläche stärker. Ein weiterer Faktor: Ist der Luftdruck zu gering, erhöht sich die Gefahr eines Durchschlags, wenn du über kleine Hindernisse, Schlaglöcher oder Bordsteinkanten rollst. Die sogenannten „Snakebites“, zwei auf selber Höhe liegende Löcher im Schlauch durch die Felgenhörner, sind die Folge. Im schlimmsten Fall kommt es zu Schäden an der Felge.
Du hast es satt, Schläuche zu flicken? Dann ist ein Tubeless-Setup vielleicht die richtige Lösung für dich. Vor allem am E-MTB ist der Pannenschutz mit Dichtmilch sehr beliebt und zuverlässig. Schau in unserem Tubeless Tutorial rein, um mehr zu erfahren! Beachte, dass Reifen und Felge dafür zugelassen sein müssen.
Der Luftdruck deines Reifens bestimmt, wie stark sich der Reifen beim Abrollen und bei Kontakt mit Hindernissen verformt. Dadurch entsteht Reibung und somit Rollwiderstand. Dieser Energieverlust muss vom Fahrer und dem E-Bike Antrieb kompensiert werden. Mit zunehmender Geschwindigkeit erhöht sich der Rollwiderstand, der überwunden werden muss. Um alles aus deinem Akku herauszuholen, solltest du also den Rollwiderstand im Blick behalten. Zu wenig Luftdruck kann sich negativ auf den Rollwiderstand auswirken und unnötig Power schlucken.
Du hast mit etwas Herumprobieren endlich den richtigen Luftdruck für dein E-Bike gefunden? Herzlichen Glückwunsch! Nun sorgen wir dafür, dass dir auch unterwegs die Luft nicht ausgeht. Diese kleinen Helfer solltest du auf deinen Touren immer dabeihaben:
Eine gute Handpumpe gehört ins Gepäck auf jeder Radtour. Im Fall einer Panne entscheidet sie oftmals über den weiteren Verlauf der Tagestour. Moderne Handpumpen sind dabei sehr handlich und fallen kaum ins Gewicht. Achte beim Kauf auf das angegebene Pumpvolumen: HP steht für “High Pressure” und eignet sich für schmale Reifen, die mit hohem Druck gefahren werden, zum Beispiel am Rennrad. “High Volume” wird mit HP im Produktnamen gekennzeichnet. Diese Pumpen kannst du für alle breiten Reifen mit viel Volumen nutzen. Ruckzuck hast du damit wieder Luft auf dem Schlauch.
Wenn jede Minute zählt, kannst du im Notfall auf CO2-Kartuschen zurückgreifen. Diese eignen sich vor allem bei grossvolumigen Reifen am E-MTB. Innerhalb von Sekunden ist damit wieder Druck im Reifen. Sie sind aber nicht die umweltfreundlichste Lösung bei Alltagspannen und eher für den Renneinsatz gedacht.
Zuhause leistet dir eine hochwertige Standpumpe mit Manometer gute Dienste. Doch auch unterwegs ist es ratsam, den Luftdruck an Vorderrad und Hinterrad deines Fahrrads regelmässig zu kontrollieren. Ein digitales Manometer kann dir dabei helfen. Es gibt den Reifendruck deines E-Bikes in PSI oder bar an.
Beim Kauf deiner Pumpe und bei Ersatzschläuchen musst du auf die Ventilart achten. Man unterscheidet hier in Dunlopventile, französische Ventile (Presta/Sclaverand) und Schrader- beziehungsweise Autoventile. Möchtest du im Pannenfall an der Tankstelle Luftdruck prüfen oder nachpumpen, geht dies nur mit Autoventilen (Schrader). Für alle Fahrradventile kannst du dafür aber einen Adapter auf deine Touren mitnehmen.
Pannen können jeden ereilen unterwegs. Mit dem richtigen Zubehör für Reparaturen sind Platten aber auch am Wegesrand kein Problem. Flicken, Multitool, Reifenheber und passende Ersatzschläuche sollten vor allem auf längeren Touren immer griffbereit sein. Damit steht deiner E-Bike Tour nichts mehr im Weg!
Gute Fahrt wünscht SCOUTBIKE24!